Samstag, 26. April 2014

Gemüsesteckbrief: Blumenkohl


A.k.a. Karfiol, Minarett-Kohl (wie toll ist das denn?)
Schmeckt: Püriert (in Suppen und Saucen, die hell sein sollten, als Püree), knapp gar, angebraten; roh eher gewöhnungsbedürftig; als Curry
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: mit Zwiebeln angebraten, gewürzt mit Chilipulver, gerösteten Senf-, Zwiebel- und Bockshornkleesamen
Und sonst? die Blätter und den Strunk sind auch essbar (gekocht jedenfalls). Platz 2 in der Gemüseumfrage.
Ergänzungen willkommen!

Donnerstag, 24. April 2014

The Saga Continues: Maistortillas aus vorgekochtem Maismehl

Nach meinen ursprünglichen Recherchen war ich der Auffassung, dass sich Maistortillas nur aus nixtamalisiertem Maismehl herstellen lassen, was hier wiederum nur sehr schwer und ziemlich teuer zu finden war. Das Tortilla-Rezept in der Church of Seitan hat mich dann wieder an die Maistortillas erinnert. Und wie es der Zufall manchmal so will, bin ich kürzlich in einem Laden mit indischen Lebensmitteln auf dieses Mehl gestossen:

Harina PAN

Da es auch spanisch angeschrieben und nicht exorbitant teuer war und mir die Verpackung ausserdem mitteilte, damit liesse sich auch Tortillas herstellen, habe ich es prompt gekauft.

Um es vorweg zu nehmen (nach drei Absätzen): Nixtamalisiert ist es nicht. Es handelt sich um vorgekochtes Maismehl. Masa Harina, aus dem Maistortillas in der Regel hergestellt werden, ist ebenfalls vorgekocht, aber zusätzlich eben noch nixtamalisiert, was ihm - so sagen Leute, die sich damit auskennen - einen anderen Geschmack gibt.

Tortillas lassen sich mit Harina PAN jedoch auch herstellen. Dazu mischt man es mit der gleichen Menge Wasser und ein wenig Salz, formt Kügelchen, wallt die aus und brät sie in der Pfanne. Oder man gibt sie in eine Tortillapresse und wenn diese nicht vor Abscheu streikt, hat man einige Sekunden später ebenfalls leckere Tortillas.

Die Anleitung auf der Verpackung
Harina PAN kommt übrigens aus Venezuela und wird sowohl aus weissem wie auch aus gelbem Mais hergestellt. Das in der gelben Verpackung ist weiss, das in der orangen Gelb (intuitiv klar, oder?)

Was mich jetzt noch interessieren würde, ist, warum das mit vorgekochtem Maismehl funktioniert, mit dem hier üblichen dagegen nicht genügend zusammenhält und deshalb nicht zu funktionieren scheint. Vielleicht findet sich unter meiner Leserschaft ja eine Chemikerin oder ein Lebensmitteltechnologe, die mir da weiterhelfen können. Und auch wenn sonst jemand eine Vermutung hat, immer her damit!

Sonntag, 20. April 2014

When Life Gives You Lemons... mach Zitronenkuchen draus

Osterkuchen wird (zumindest in der Schweiz) mit Reis gemacht. Das fand ich - besonders angesichts der Tatsache, dass man das gar nicht unbedingt denken würde, wenn man ein Stück davon isst - ziemlich cool. Schmecken tut's meiner Meinung nach nämlich ziemlich quarkig. Oder - wenn man aus Weltgegenden stammt, in denen Käsekuchen nicht üblicherweise aus Hartkäse hergestellt wird - wohl irgendwie auch käsig. 

Zitronenquarkkuchen mit Zitronenrindedekoration

Ähnlich ist's auch bei diesem Zitronenkuchen. Meine Wenigkeit würde diesen Kuchen unvoreingenommen wohl Quarktorte nennen, andere nennen ihn eben Käsekuchen, Cheesecake oder - mangels tatsächlichem Käse - Teasecake. Reis enthält er nicht, dafür aber Hirse. Und Nüsse. Und sonst allerhand nette Dinge.

Nahaufnahme vom blind gebackenen Tortenboden
Normalerweise würde man an dieser Stelle wohl das Rezept posten. Da das Rezept für diesen Zitronenkäsekuchen schon in diversen Variationen im Internet verfügbar ist, belasse ich es an dieser Stelle bei einigen Hinweisen auf die besten Rezepte, auf die ich in meiner - natürlich selbst für Desserts obligatorischen - Recherche gestossen bin.


Ob das wohl auch mit anderen Geschmacksrichtungen funktionieren würde? 

Kennt ihr sonst noch Kuchenrezepte, die Zutaten enthalten, die man nicht in einem Kuchen vermuten würde?

Samstag, 19. April 2014

Gemüsesteckbrief: Spinat



A.k.a.
Schmeckt: gedämpft entweder mit Schärfe (z.B. Chilipulver), Säure (z.B. Essig) oder Unmengen an Salz, roh als Salat, als Pesto mit viel Knoblauch oder Füllmaterial, wenn's zu wenig Basilikum hat, aber trotzdem grün sein soll
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: als Salat (inkl. Stiele)
Und sonst? Die kleineren Blätter sind meist weniger spinatig als die grossen. Dafür können die grossen etwas holzig sein. Dann empfiehlt es sich, sie zu dämpfen. Platz 3 in der Gemüseumfrage.
Ergänzungen willkommen!

Samstag, 12. April 2014

Gemüsesteckbrief: Karotten



A.k.a. Möhren, Rüebli.
Schmeckt: Zu Kartoffeln, mit Currypulver, in Tomatensauce, als Salat (roh oder gekocht), Curries, im Salat, als Ofengemüse; eignet sich auch für Zwischendurch, wer's fancy mag, schält und schneidet sie zuerst und richtet sie hübsch mit Dip an.
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: ganz, roh.
Und sonst? Das Grün am oberen Ende ist auch essbar und – wie Grünzeug das meist so an sich hat – sogar gesund.
Ergänzungen willkommen!

Samstag, 5. April 2014

Gemüsesteckbrief: Zucchetti


A.k.a. Zucchini
Schmeckt: überall, wo Gemüse, aber kein Geschmack gewünscht ist; als Spaghetti, auf Gemüsekuchen mit getrockneten Tomaten und Pesto, roh und ein bisschen gedämpft/gebraten, sonst wässerig
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: Als Vehikel für Sauce
Und sonst? gibt's in Gelb und verschiedenen Grüntönen, länglich oder auch rund (zuletzt gesehen bei beyourselfstayhealthy), schmeckt nach relativ wenig
Ergänzungen willkommen!

Freitag, 4. April 2014

Ist veganes Essen teuer? Hier gibt's gratis Veganersenf

Ich find's ja immer super, wenn sich jemand dafür entscheidet, irgendwas in seinem oder ihrem Leben künftig vegan(er) zu gestalten. Da scheinen mir die Gründe dafür erst einmal sekundär.

Nun habe ich aber schon vernommen, wie sich frischgebackene Challengeveganer darüber aufgeregt haben, dass das vegane Zeug immer so teuer sei und offenbar soll's auch schon gesundheitsbewusste Protoveganerinnen gegeben haben, die vor den hohen Bioladenpreisen von veganem Essen zurückgeschreckt sind.

vegan food haul
Vegan Food Haul von extra-minty
Ich hatte mir also überlegt, einen Post darüber zu schreiben, dass veganes Essen und veganes Leben überhaupt nicht teuer sein muss. Doch dann habe ich mich dran erinnert, dass ich ja selten die erste Person ever bin, der irgendwas auffällt, weshalb ich an dieser Stelle primär auf folgende lesenswerte Texte hinweisen möchte:

9 Tipps für Neuveganer_innen ohne viel Geld
Von Superfoods und mysteriösen Geldflüssen
Wieso Nichtkochen teuer ist

Sekundär natürlich doch noch mein Senf dazu: Vegane Ernährung ist so teuer, wie man sie sich macht. Das ist nicht anders als bei unveganer Ernährung:
  • Fancy Foods (a.k.a. Superfoods, Gourmetzeug) kosten mehr, weil sie als besonders edel/super/whatever gelten oder die Herstellung aufwändig ist.
    • Lösung: Sich weniger fancy ernähren und seine Fancyness aus anderen Quellen als der Ernährung schöpfen.
  • Biolebensmittel kosten mehr, weil die externen Kosten, die bei deren Herstellung anfallen, nicht nachfolgenden Generationen oder anderen Lebewesen belastet, sondern eben im Lebensmittelpreis integriert werden.
    • Lösung: Konventionell produzierte Lebensmittel kaufen und mit dem schlechten Gewissen leben oder sich dafür engagieren, dass bio konventionell wird.
  • Lebensmittel, die von Menschen produziert werden, die faire Löhne erhalten (was auch immer das heissen mag), kosten mehr, weil der Courant Normal halt unfaire Entlöhnung ist.
    • Lösung: s.o. bei Bio
  • Economics of Scale: Zeug, das mehr gekauft wird, kostet regelmässig weniger als wenn es weniger nachgefragt wird, weil die Fixkosten nicht proportional zur produzierten Stückzahl sind (sondern eben fix).
    • Lösung: alle Freund/-innen dazu ermutigen, veganes Fertigzeug zu kaufen, damit es billiger wird ;-)
rice & beans with grilled sweet potato
Reis, Bohnen und Gemüse - Foto von Miikka H

Und tertiär noch einige Linktipps für die Hochpreisinsel Europas:
  • FB-Gruppe zu allen möglichen veganen Produkten, die's in der Schweiz so gibt (z.B. in der Migros)
  • Food Sharing: Essenskörbe verschenken und geschenkt bekommen.
  • Für Früchte, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte zu erschwinglichen Preisen: Türkische Supermärkte (z.B. Alima)
  • Und wer immer mal wieder etwas Neues in der Küche braucht, kann sein Glück auch einmal in einem Asienladen versuchen (z.B. New Asia Market, Aggarwal)
Gibt es Nahrungsmittel/Gerichte, die ihr nicht so oft esst, weil sie euch zu teuer sind (vegane oder auch andere)?