Sonntag, 30. März 2014

Küchenexperimente: Holzjoghurt

Die Idee

Ich muss zugeben, dass ist beim ersten Durchlesen des Sojajoghurtrezepts von SalieriC ein wenig eingeschüchtert war: So präzises Arbeiten war da gefordert und dann auch noch Hygiene wie in einem Operationssaal!

Aus diesem Grund und weil ich Sojajoghurt höchstens ab und zu zum Kochen, aber sonst nicht regelmässig verwende, habe ich das Projekt "Sojajoghurt" erst einmal auf Eis gelegt.

Tiefgekühlt blieb es dort einmal bis ich kürzlich bei Cooketteria von Lactobazillen gelesen habe, die auf Bäumen leben. Wo gibt's denn sowas!

Cornus mas
Die blühende Kornelkirsche - gelb wie Forsythien, aber einheimisch. Foto von Roberto Verzo

Ermutigt vom Umstand, dass diese Bazillen - anders als ihr Name vermuten liessen - offenbar auch Sojamilch in Joghurt verwandeln können, wenn man sie lässt, machte ich mich auf die Suche nach einem Kornelkirschbaum. In der Schweiz nennt man diese Gewächse übrigens Tierlibäume und die Beeren dran Tierlibeeren. Fragt mich nicht, warum.

Da im Moment ausser Forsythien kaum etwas Gelbes zu blühen scheint, war ein solcher Strauch - trotz meiner Unkenntnis der lokalen (sind wir ehrlich: jeglicher) Fauna - relativ schnell ausgemacht.

Das Vorgehen

Anschliessend bin ich fast wie in Cooketterias Anleitung beschrieben vorgegangen: Ein Ästchenstückchen in ein zwei kleine, mit heissem Wasser abgespühlten Einmachgläsern gelegt, mit lauwarmer Sojamilch aufgegossen, Deckel drauf und auf die Heizung gestellt. Joghurtbereiter oder Backofenlampe habe ich leider nicht. Mein vorsintflutlicher Aussentermometer meint aber, dass über der Heizung bei mir ungefähr 38 °C herrschen. Dann habe ich gewartet. Schlussendlich ist meine Sojamilch etwa 26 Stunden unbeaufsichtigt herumgestanden (Wer denkt schon am Morgen vor der Arbeit daran, die Sojamilch von der Heizung zu nehmen).

Ideal war das sicherlich nicht. Laut SalieriCs Rezept sollte man das Zeug spätestens nach 11 Stunden in den Kühlschrank stellen und auch Cooketteria hatte "nur" 18 Stunden veranschlagt.

Das Ergebnis



Fest ist's geworden. Nicht hieb- und stichfest, aber zumindest konsistenzmässig an Joghurt erinnernd. Schmecken tut's säuerlich - halt wie Joghurt. Ob's anders schmeckt als gekauftes Sojajoghurt, kann ich mangels direkter Vergleichsmöglichkeit schlecht beurteilen. Anders als die Sojamilch (übrigens gekaufte von der Migros) schmeckt das Tierlibeerenjoghurt auf jeden Fall.

Ob's für den Verzehr für alles und jeden unbedenklich ist, kann ich ebenfalls nicht sagen. Bisher hab ich ihn offenbar unbeschadet überlebt. Die Ästchen habe ich allerdings nicht gegessen.

Samstag, 29. März 2014

Gemüsesteckbrief: Wirz

Savoy Cabbage Drumhead
Foto von Dale Calder
A.k.a. Wirsing
Schmeckt: in Gemüsepfannen, als Einlage in Tomatensauce, zusammen mit Gemüsespaghetti, als Rouladen, wenn man sich die Mühe machen mag.
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: Weiss ich noch nicht.
Und sonst? Die dunklen (zäheren) Blätter müssen länger gekocht werden als die hellen weiter innen. Ausser man hat ein Highspeed Blender-mässiges Gebiss. Eignet sich vermutlich auch für Chips (think Grünkohlchips)
Ergänzungen willkommen!

Samstag, 22. März 2014

Gemüsesteckbrief: Rande


A.k.a. rote Bete, rote Rübe, Rettich
Schmeckt: Als Salat (roh oder gekocht), in Tomatensauce, in Curries, als Ofengemüse; überall, wo's nicht's macht, wenn das Endergebnis rötlich ist, mit Zimt, Koriander, Piment, Sternanis, Kreuzkümmel
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: in Tomatensauce
Und sonst? Schmeckt süsslich, eignet sich auch zum Färben, z.B. von Zuckerguss
Ergänzungen willkommen!

Samstag, 15. März 2014

Gemüsesteckbrief: Pepperoni


A.k.a. Paprika
Schmeckt: als Farbtupfer in Salat, auf Pizza, in Tomatensauce, angekokelt (ohne das Schwarze), roh
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: rot
Und sonst? Wozu sind grüne Pepperoni bitte gut?
Ergänzungen willkommen!

Samstag, 8. März 2014

Gemüsesteckbrief: Kürbis

Ein halber Butternusskürbis aus dem Backofen.
A.k.a.
Schmeckt: Püriert in Suppen und Saucen, in Curries, als Ofengemüse.
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: Geröstet im Ofen, danach mit Zimt bestreut.
Und sonst? Lässt sich besser schneiden (und ggf. Schälen), nachdem er eine Weile im Ofen war.
Ergänzungen willkommen!

Freitag, 7. März 2014

Rezept: Banausenbrownies

"Fehlkäufe - trotzdem zu schade für die Tonne!"

Das Thema von Jessis Kochchallenge sind diesmal Fehlkäufe, aus denen schliesslich doch noch etwas wurde. Etwas Essbares, versteht sich. Das kann ich von den meisten meiner Fehlkäufe leider nicht behaupten, denn die meisten meiner Fehlkäufe betreffen wunderschöne Schuhe, die halt leider nicht bequem genug sind, um sie tatsächlich im Alltag zu tragen.

Dennoch finden sich in meinem Haushalt manchmal auch Fehlkäufe kulinarischer Art. So zuletzt auch nach Weihnachten. Das lag daran, dass sich liebe Menschen Gedanken gemacht haben, was für Schokolade denn in eine vegane Ernährung passt. Das wenig überraschende Ergebnis daraus war, dass ich ziemlich viel ziemlich dunkle Schokolade zu Weihnachten bekommen habe.

Connaisseure würden sich danach die Finger lecken. Ganz anders Schokobanausinnen wie ich, die am liebsten möglichst helle (Reis)milchschokolade essen. Ja, ich weiss, mein Vegab Street Cred leidet dadurch ungemein - Sorry! Sagt drum auch niemandem weiter, dass ich aus den mit hochprozentiger Schokolade überzogenen Mandeln und den exquisiten Tartufi dolci del Piemonte Brownies gebacken habe...

Rezept für Banausenbrownies

Zutaten für eine Form mit der Grösse von etwa 600 cm^2:

1 Cup* Wasser
2 EL geschrotete Leinsamen
1 Cup* Zucker
1/2 Cup* Öl

2 Cups* Mehl
2 TL Backpulver
ein bisschen Vanille
1 TL Salz
1/2 Cup* Kakaopulver

1 Cup* Nüsse (bei mir die Schokomandeln), gehackt oder ganz - wie man sie halt mag
200 Gramm zerkleinerte schwarze Truffes mit Haselnüssen drin (oder wohl sonstige dunkle Schokolade. Meine war ziemlich weich.)

Zubereitung: Die "nassen" Zutaten (inkl. Zucker) mischen und stehen lassen, damit die Leinsamen quellen können. Währenddessen die trockenen Zutaten mischen. Schliesslich beides mit den Fehlkäufen (oder deren Ersatz) mischen.

Backen: 30 Minuten bei 190°C. In meinem Gasbackofen jedenfalls.

Schliesslich das ganze auskühlen lassen, schneiden und auf einem Gitter ganz erkalten lassen. Schmeckt vorzüglich!

Allen, die keine Pralinés zu verwerten haben oder lieber gesunde Brownies backen möchten, lege ich nahe, das Rezept von Vegan in Berlin auszuprobieren und davon zu berichten!

*Cups sind Tassen - ein fürs Backen nur bedingt geeignetes Mass, da damit ein Volumen gemeint ist. Man denke da beispielsweise an die Nüsse, deren Volumen stark von der Stückgrösse abhängt während das Gewicht sich einfach vergleichen lässt. Das Rezept verwendet Cups, weil im Originalrezept welche verwendet werden und mein Messbecher das auch drauf hat.

Hörtipp: The Beasts Within

Soll man Tiere wie Kinder behandeln? Ist es gerechtfertigt, Tiere zu bestrafen? Was tun, wenn fremde Tiere mein Essen wegfressen?

Diese und ähnliche Fragen werden in dieser Folge von Backstory aus historischem Blickwinkel beleuchtet. Thematisiert wird die Geschichte der Tierhaltung in den USA.

Hier geht's zur Folge.

BackStory gibt's auch als Podcast, den man (etwa auf iTunes) abonnieren und unterwegs hören kann. Ist regelmässig durchaus hörenswert, wenn man sich für historische Themen interessiert und sich über die US-Zentriertheit nicht aufregt.

Mittwoch, 5. März 2014

Vegan Wednesday 4: Blumen und Bäumchen

Wieder einmal Mittwoch, wieder einmal veganes Alltagsessen. Zum 80. Mal schon! Von mir gibt's dieses Mal nicht viel Text, aber immerhin ein paar Bilder.
Heute gab's drei gute Ks: Kohl, Kichererbsen und Kartoffeln. Ausserdem sind diese kleinen Saftorangen super!

Morgens: Gerste, Kichererbsen, Broccoli und Kabis mit Rüeblisuppe (hier teilweise noch ungekocht)
Zwischendurch Rüebli (Im Bild: Beispielrüebli)

ebenfalls zwischendurch: Orangen (im Bild: Beispielorangen) - Was sind eigentlich Saftorangen?
Eine Schüssel Blumenkohl, Gerste, Kichererbsen, Leinsamen (gewürzt mit Chilipulver, schwarzen Senfsamen und Zwiebelsamen) für die Mittagspause

Nach der Arbeit: Salat aus Chinakohl (hier der Rest, da ich vergessen habe, den Salat zu fotografieren)
Abends: Kichererbsen, Broccoli, Blumenkohl - diesmal mit Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel und Chilipulver
ebenfalls Abends: Kartoffeln (hier noch ungekocht)

Samstag, 1. März 2014

Gemüsesteckbrief: Kartoffel


A.k.a. Erdapfel
Schmeckt: püriert in Suppen und Saucen oder als Kartoffelpüree (a.k.a. Kartoffelstock), gebraten als Rösti und Kartoffelpuffer, als Ofengemüse, gekocht als Gschwellti (Pellkartoffeln), als Salat.
Schmeckt objektiv betrachtet am Besten: festkochende Sorten, mit Schale, gekocht und abgekühlt. Es gibt nichts Schlimmeres als heisse Kartoffeln.
Und sonst? kleine Kartoffeln sind unglaublich viel schneller gar als grosse Kartoffeln.
Ergänzungen willkommen!