Samstag, 17. Mai 2014

Hörtipp: Health Nuts - A History Of Nutritional Advice

Tower Health Foods
Foto von Thomas Hawk






Hier einige neue Erkenntnisse meinerseits zum Thema gesundes Essen im Wandel der Zeit:
  • Die obligatorischen Antifas, die mit der Antispe-Fahne an jeder Demo auftauchen, sind nicht die ersten, die Herrschaftskritik und Ernährung verbinden.
  • Die Idee, sich gesund zu ernähren, stammt aus dem Anspruch, sich moralisch richtig zu verhalten.
  • Erst im Verlauf der Zeit gewann der Aspekt der Selbstverbesserung aus eigennützigen Gründen (namentlich zur Leistungssteigerung für die Verwertung der eigenen Arbeitskraft) an Bedeutung.
  • Produkte, die nur gesund sind, setzen sich nie durch. Bei der Masse setzen sie sich erst durch, wenn sie so gut schmecken, dass sie nicht mehr besonders gesund sind (z.B. Cornflakes, veganes Fertigzeug).
  • Was man isst, ist schon seit langem eine politische Entscheidung. Teils eine persönliche (z.B. Vegetarismus, weil man Sklaverei ablehnt), teils fremde (z.B. Förderung von Weizen, um den einheimischen Mais zu verdrängen).
Aber hört selbst im Backstory Podcast "Health Nuts: A History Of Nutritional Advice".

Allen, die sich für Ernährung im historischen Kontext interessieren, sei auch der "A Taste Of The Past" Podcast wärmstens empfohlen. 

Samstag, 10. Mai 2014

5 Tipps, um ungeliebtes Gemüse liebzugewinnen

In meiner Gemüseumfrage gab's auch die Option "Ich mag beim besten Willen kein Gemüse". Viele Stimmen hat sie nicht gerade erhalten, was mich als grosse Gemüsepropagandistin natürlich erfreut. Allerdings dürfte da wohl auch eine gewisse Selbstselektion stattgefunden haben...

Wie dem auch sei, nicht nur wer gar kein Gemüse mag, macht sich manchmal Gedanken, wie er oder sie die eine oder andere Gemüsesorte lieber bekommen könnte. Weil's doch so gesund ist. Oder weil man gerade zig Zucchetti von der Nachbarin geschenkt bekommen hat. Oder weil man eh jede Widrigkeit als Herausforderung betrachtet und sich einfach nicht eingestehen mag, dass einem Rosenkohl nunmal nicht schmeckt.

Hier deshalb fünf Tipps, wie man eine Gemüsesorte gern (oder lieber) bekommen kann:
  1. Das Gemüse in einem anderen Gericht verwenden (lassen) als man es bisher gegessen hat.
    Beispiele: Spinat als Palak Paneer (oder Tofu) statt Rahmspinat als Alibibeilage, Rettich als Rettichcurry statt Rettichsalat, Weisskohl als Bestandteil eines Wokgerichts statt als Sauerkraut.
    Zucchettipizza
  2. Die ungeliebte Gemüsesorten mit Gemüsesorten mischen, die man gerne mag.
    Beispiele: Wokgerichte, Ofengemüse, Curries, Suppen, Salate, Gemüsegratins.
    Pfannengemüse - Was waren nochmal die hellen Stückchen?
  3. Erwachsen tun.
    Das ist mehr eine Kopfsache. Wenn man bisher als Kind oder aufgrund gesellschaftlicher Konventionen das betreffende Gemüse nur alibimässig probiert hat, kann es vorkommen, dass man beim nächsten Probieren bereits das Nichtmögen antizipiert. Das führt dazu, dass man sich nicht wirklich auf das Schmecken dessen, was man da grad im Mund hat, einlässt, sondern es nur möglichst schnell runterschlucken will, um sich dem anderen (leckereren) Teil des Essens zu widmen. Es kann hilfreich sein, sich einzureden, dass Gemüseessen etwas ist, das weltoffene, erwachsene Menschen, zu denen wir uns doch gerne zählen, halt so tun. Wie Kaffee- oder Biertrinken, das die meisten auch nicht durchs erstmalige Probieren liebgewonnen haben. It's an acquiered taste.
    Probieren ist für Bébés, Foto von cc511
  4. Gemüse unkenntlich machen.
    Beispiele: kleinschnippeln, pürieren, entsaften, mit Sauce ertränken, (scharf) würzen, in Smoothies verstecken (funktioniert auch mit ungeliebten Früchten).
    Basilikum, Bärlauch, Petersilie oder doch Spinat? Pesto!
  5. Eine andere Konsistenz ausprobieren. Roh, gedämpft, gekocht, gebacken.
    Beispiele: rohe Zucchettispaghetti oder weiche Zucchetti im Ratatouille oder angebratene Zucchettischeiben oder Zucchettichips.
Texturvariation: Rettich als Gemüsespaghetti
Welche Gemüsesorte mögt ihr gar nicht? Welches Gemüse, das ihr früher nie mochtet, esst ihr heute gerne und wie ist's dazu gekommen?